Ricardo Schwarz - Auftragsmalerei - Kreativworkshops & Originalkunst vom Künstler
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MIT, DURCH oder WEGEN Kunst zu mehr Ordnung im Leben,...

Ich hatte Gestern ein sehr interessantes Gespräch mit einer der Ausstellungsmacherinnen eines Meißner Vereins, mit denen ich eventuell im nächsten Jahr eine kleine Ausstellung organisieren will. Aus diesem Gespräch bin ich mit einigen schönen Gedanken herausgegangen, von denen ich Euch einmal erzählen will.

Die nette Frau ist selbst Kunsttherapeutin und Künstlerin, und nach ein paar spannenden Experimenten malt Sie selbst auch viel in Schwarzweiß. Also irgendwie ein paar schöne Überschneidungen und Grund zum Austausch darüber was das weglassen von Farbe eigentlich mit dem Maler macht. Sie persönlich empfindet es wohl unter anderem so, das sie zu den Motiven einen größeren emotionalen Abstand behält, die Bilder kommen nicht mehr so weit in ihr Leben so zu sagen.

Ich hab innerhalb dieser Unterhaltung eher die ganz persönliche Feststellung gemacht, wie sehr meine Art des Malens, auch mein Leben rund drum prägt und mitgestaltet. Als ich noch sehr Abstrakt gemalt habe, war auch mein Leben rundherum sehr wild, laut und stellenweise chaotisch. Viele Dinge waren los, manchmal zu viele Dinge. Ich war ein Spiegel meiner Bilder oder andersherum. Mit dem verändern meiner Bilder, und dem immer weniger an Farbe, dafür aber immer weite ins Detail gehen, ist auch mein leben ruhiger und aufgeräumter geworden. Vielleicht ja auch ich – so zu sagen, ein erwachsen werden durchs malen, oder andersherum, wer weiß.

Die viel spannendere Erkenntnis hatte ich vorhin gerade, das nämlich sogar das weglassen der Farbe als etwas, mit dem man viele Dinge kaschieren kann, in gewisser weise auch in meinem Leben seinen Platz gefunden hat. Nur ist es hier weniger die Farbe die ich weglasse, sondern viele Dinge die mir vorher als „wichtig“ oder „lohnend“ erschienen, von denen ich mich aber über das letzte Jahr immer stärker distanziert und getrennt habe. Es ist nicht mehr der Drang auf jeder Hochzeit zu tanzen. Dafür eben auf wenigen, aber besonders schönen und für mich von Mehrwert geprägten.

Vielleicht ist das auch nur eine Nachwehe der langen Coronazeit...